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Fortgeschrittene Yogapraktiken
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Lektion 287 - Kronenstrategie und Kundalini Von: Yogani
Datum: Dienstag 24.10.2006 - 15:36 Uhr Neue Besucher: Es wird
empfohlen, das Archiv von Anfang an zu lesen, da die vorherigen Lektionen
Voraussetzung für diese Lektion sind. Die erste Lektion lautet: "Warum diese
Erörterung?" F1: Wenn wir die Lektion "Die Öffnung der Krone
verwalten" (#199) durchgenommen haben und das Gefühl haben, dass wir in der
Lage sind, unsere Aufmerksamkeit auf der Krone zu halten, was passiert dann? A1: Es wird empfohlen, mit dem Fokus auf die Krone sehr vorsichtig
zu sein, da die Wirkung zeitverzögert eintritt und wahrscheinlich mehr ist,
als wir erwarten. "Testen" ist nichts, was wir ein paar Wochen oder Monate
lang tun können und uns dann sicher fühlen, dass wir nach Belieben auf die
Krone fokussiert bleiben können. Es ist ein Prozess, der sich wahrscheinlich
eher über Jahre hinweg schrittweise entwickeln wird. Eines der
Ziele bei AYP ist es, den Leuten ein gutes Verständnis für die vorzeitige
Öffnung der Krone und ihre Folgen zu vermitteln. Die meisten der
Kundalini-Horrorgeschichten, die in den letzten 40 Jahren (mindestens)
geschrieben wurden, haben damit zu tun. Andererseits ist es niemandem hier
verboten, seine eigene Natur zu erforschen, und die Lektionen versuchen, die
Tür offen zu halten und gleichzeitig auf angemessene Sicherheit zu achten.
Das sind also die beiden Prinzipien, um die sich die Erläuterungen in den
Lektionen drehen. Ich denke, dass wir mit mehr Werkzeugen und einem
maßvollen Ansatz endlich die schwerfälligen Kundalini-Szenarien hinter uns
lassen, die in der Vergangenheit so weit verbreitet waren, und uns auf etwas
zubewegen, das viel besser zu bewältigen ist. Schließlich ist es ja unsere
eigene Natur, die sich manifestiert. Wir sollten also in der Lage sein, uns
damit zu arrangieren und mit angemessener Geschwindigkeit und Sicherheit
voranzukommen. Und das können wir auch - elegant noch dazu! Es
gibt wirklich keine "Formel" für die Praxis an der Krone, die von ganzem
Herzen empfohlen werden kann, denn jeder Mensch hat eine einzigartige Matrix
von Blockaden, die aufgelöst werden muss, und fokussierte Kronen-Praktiken
jeglicher Art werden erst dann stabil sein, wenn diese Matrix weitgehend
aufgelöst ist, was mit den bereits genannten Übungen von der Augenbraue bis
zur Wurzel erreicht werden kann. Der Weg zur Krone bleibt dann dem
Aspiranten/der Aspirantin überlassen, und es wird empfohlen, damit zu
warten, bis die ekstatische Leitfähigkeit so weit fortgeschritten ist, dass
ein gutes Gespür für die Vorgänge vorhanden ist. Deshalb wird ein
vorsichtiges "Testen" empfohlen. Und bedenke immer die Zeitverzögerungen,
die mit den Zyklen der Ekstase und des Abklingens einhergehen. Es
ist wichtig zu wissen, dass energetische Erfahrungen im Bereich der Krone
(die sich normalerweise ekstatisch im ganzen Körper widerspiegeln) durch
"Reibung" von verbleibenden Unreinheiten im Nervensystem verursacht werden.
Die Energiesymptome selbst (einschließlich der Ekstase) können also als
Warnung verstanden werden, dass es noch mehr Arbeit zu tun gibt. Mit der
Krone im Fokus können die Energiesymptome schnell zu einer Achterbahn der
Gefühle und allen möglichen körperlichen Verrücktheiten werden. Das alles
stabilisiert sich zwar später wieder, aber die Beschwerlichkeit der Fahrt,
die wir machen, hängt direkt damit zusammen, wie aggressiv wir zu Beginn auf
die Krone eingewirkt haben. Und es ist nicht unbedingt ein kürzerer Ritt -
er kann viel länger sein, weil wir aus einer stabilen Routine von Übungen
herauskommen müssen, um mit den Energieverschiebungen umzugehen. Langsam und
stetig (Augenbraue zu Wurzel) wird dieses Rennen also in 9 von 10 Fällen
gewinnen. Die besten Erfahrungen mit der Krone sind diejenigen,
die sich in reines Glückseligkeitsbewusstsein aufgelöst haben, ohne negative
Nachwirkungen. Das ist ein Zeichen für körperweite Reinheit. Wie bei allen
Praktiken wissen wir, dass etwas gut ist, wenn wir uns danach bei unseren
normalen täglichen Aktivitäten gut fühlen. Und was passiert, wenn
wir diese Phase erreicht haben? Nun, eigentlich nicht viel. Wir machen
einfach weiter mit unserer stabilen Übungsroutine (mit kluger
Selbstabstimmung) und unserem normalen Leben. Entgegen der verbreiteten
Meinung gibt es keinen anderen Ort als HIER, an den wir gehen müssen -
keinen Ausgang über die Krone in eine andere exotische Dimension. Das
Gegenteil ist der Fall: Die ekstatische Glückseligkeit (das Exotische) kommt
von draußen hier herein. Das ist der Punkt, weißt du - der göttliche Prozess
ist nicht, dass wir woanders hingehen. Es ist das Göttliche, das durch uns
in dieses Leben eindringt - in dieses gewöhnliche Leben. Am Ende schmilzt es
unser Herz auf außergewöhnliche Weise und fließt durch unsere Handlungen
nach außen. Bei AYP nennen wir das Ausströmen der göttlichen Liebe. Das ist
es… Die Krone ist bei all dem eine Art Kreuzung, an der es lange
dauert, bis sie vollständig gereinigt ist, denn dazu muss alles andere
gereinigt werden, und das geht nicht von heute auf morgen, egal was uns
versprochen wurde. Die gute Nachricht ist, dass all die Reinigung, die wir
durch unsere tägliche Tiefenmeditation, Spinalatmung Pranayama und andere
Praktiken in der Sushumna (Spinalnerv) und im gesamten Nervensystem
erreichen, stellvertretend die Krone öffnet. Wenn alles gereinigt und
geöffnet ist, ist auch die Krone geöffnet. In diesem Sinne sind alle
Übungen, die wir machen, Kronen-Übungen. Wir sind nur zurückhaltend, um
unnötige Missgeschicke zu vermeiden. F2: Vielen Dank. Natürlich
möchte ich nicht zu schnell vorpreschen, aber gleichzeitig auch nicht zu
langsam vorgehen. Deshalb habe ich gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass es
meine Bhakti ist, die mich dorthin führt, denn ich habe das Gefühl, dass
gezielte Kronen-Praktiken meine Praxis auf eine neue Ebene heben würden
(ähnlich wie Kechari). Ich habe das Gefühl, dass ich in dieser Hinsicht noch
etwas Klarheit brauche, um sicher voranzukommen. Ist es so, dass
jeder irgendwann auf dem Weg mit der Aufmerksamkeit während den Übungen zur
Krone gehen muss, um voranzukommen? Ich "teste" meine Krone nun schon seit
einigen Monaten außerhalb der Praxis, ohne dass es (bisher!) zu negativen
Auswirkungen gekommen ist. Wenn ich nach Samyama und vor Savasana (Liegen)
eine Phase der Aufmerksamkeit auf die Krone in meine Übungen einbaue, müsste
ich die Dauer der Praxis langsam erhöhen. Wenn ich bei jeder Übungseinheit
mit einer Minute anfange und diese jeden Tag um eine Minute erhöhe, bis ich
dann zwei Mal am Tag bei zehn Minuten angelangt bin, würdest du das
angesichts der Verzögerungen, die auftreten können, als langsame Einführung
der Praxis ansehen? Oder würdest du noch vorsichtiger sein? A2:
Im Laufe der Zeit, in der wir stabil praktizieren, ohne etwas anderes als
unsere grundlegende AYP-Routine zu tun, wird sich das Ajna (drittes Auge)
auf natürliche Weise ausdehnen und die Krone mit einbeziehen, und das ist
der Weg, auf dem der ganze Prozess voranschreiten kann, während er stabil
bleibt. Es ist nicht notwendig, die Krone in den Praktiken zu isolieren, um
dies zu erreichen - im Gegenteil, das ist der riskanteste Ansatz und bringt
uns am wenigsten schnell und reibungslos nach Hause. Mit anderen Worten:
Solange die beiden (drittes Auge und Krone) als deutlich unterschiedlich
wahrgenommen werden, ist das Favorisieren der Augenbraue der umsichtigere
Weg. Wenn das gesamte Nervensystem in der Reinigung allmählich weiter
fortgeschritten ist, werden das dritte Auge und die Krone energetisch
verschmelzen. Es gibt nicht viel, was wir dafür tun müssen, außer unsere
regelmäßigen täglichen Praktiken beizubehalten. Wenn diese Verschmelzung
stattfindet, werden wir feststellen, dass die Aufmerksamkeit auf Ajna und
Krone mehr oder weniger übereinstimmt. Selbst dann wird es Zeiten geben, in
denen wir aufgrund großer Energieströme herunterkommen müssen. Dieses
"Runterkommen" ist bereits in unsere Praktiken eingebaut, besonders in der
Spinalatmung. Außerdem haben wir die Methoden der "Erdung", die in
Lektion
#69 erörtert wurden. Was du zwischen Samyama und Ruhephase tun
sollst, überlassen wir am besten dir. Ich bin sicher, deine Bhakti wird dir
helfen, deinen Weg zu finden. Denke daran, dass Bhakti selbst manchmal etwas
Selbstabstimmung gebrauchen kann. Im kommenden
Samyama-Buch wird etwas
Hilfreiches gegen Ende der Übungseinheit hinzugefügt, aber nicht so
kronenkonzentriert wie hier besprochen. Wir werden weiterhin sehr vorsichtig
mit der Krone umgehen, die im Grunde dasselbe ist wie der ganze Körper und
darüber hinaus. Mehr über Grenz-Erfahrungen mit der Krone (und
weit darüber hinaus) findest du im Roman "Die Geheimnisse von Wilder". Es
ist eine Geschichte über die Erfahrung, diese Art der ganzheitlichen
Integration von Praktiken zu entdecken, einschließlich der Pannen, die auf
dem Weg passiert sind und was es brauchte, um wieder auf die richtige Spur
zu kommen. Es ist die Geschichte einer Pionierarbeit mit vielen Höhen und
Tiefen, im Gegensatz zu der eher "routinemäßigen" Herangehensweise bei der
Kultivierung von Erleuchtung, die wir hier verfolgen. Wir
möchten, dass es zur Routine wird. Dann steht die Tür für alle weit offen,
um dies umzusetzen. Übe mit Bedacht und genieße es! Der Guru ist
in dir.
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