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Fortgeschrittene Yogapraktiken Tantra-Lektionen
Lektion T11 - Blockieren und die Entwicklung der spirituellen Biologie Von: Yogani Datum: Sonntag 22.02.2004 - 22:34 Uhr Neue
Besucher: Es wird empfohlen, das Archiv der Fortgeschrittenen
Yogapraktiken-Hauptgruppe von Anfang an zu lesen, da die vorherigen
Lektionen Voraussetzung für diese Lektion sind. Die erste Lektion lautet:
"Warum diese Erörterung?" Es wird auch empfohlen, den Anfang dieses Tantra
Yoga Archivs zu lesen. Die erste Lektion lautet: "Was ist Tantra Yoga?" F: Ich habe eine Frage zu dieser Technik, die du gepostet hast: Die
blockierte Ejakulation mit dem Finger führt zu einer retrograden
Ejakulation; der Samen geht in die Blase; beim Urinieren zeigt sich, dass
der Urin weißlich, trüb und mit dem Samen vermischt ist. Wenn der Samen also
letztlich verloren geht (wenn man uriniert), sollte man diese Technik am
besten gar nicht anwenden, sondern nur als letzten Ausweg. A:
Danke schön. Das ist eine sehr gute Frage. Die Antwort besteht aus mehreren
Teilen, denn die Ausdehnung der männlichen (und auch der weiblichen)
Sexualität nach oben ist ein evolutionärer Prozess und funktioniert in den
verschiedenen Phasen des Weges unterschiedlich. Ja, du hast
recht, am Anfang geht ein großer Teil des Samens beim Blockieren in die
Blase und das kann man beim Wasserlassen gut beobachten, wie du bereits
erwähnt hast. Aber das ist nur der Anfang, in einem frühen Stadium der
Veränderung der sexuellen Funktionsweise. In Verbindung mit
Bhakti (dem Hunger nach dem Göttlichen) schafft das Blockieren einen Anreiz,
darauf hinzuarbeiten, vor dem Orgasmus zu bleiben. Je weiter die Dinge
voranschreiten, desto weniger wird die Blockade gebraucht, wie bei
Stützrädern. Sie wird mit der Zeit auf natürliche Weise weniger. Im
Gegensatz zu den Stützrädern, die wir wegwerfen, wird die Blockade immer ein
gutes letztes Mittel sein, so dass wir sie immer in unserem Werkzeugkasten
haben, wenn sie einmal gelernt und verfeinert wurde. Mit
"verfeinert" meine ich fortgeschrittene Stadien der sexuellen
Funktionsweise, in denen viel, wenn nicht sogar der gesamte Samen ohne
Blockade zurückgehalten wird, sogar während des genitalen Orgasmus. Wenn wir
also in dieser Situation blockieren, gelangt nicht mehr so viel Sperma in
die Blase. Ein Großteil der Samenflüssigkeit wird in den Samenblasen
zurückgehalten und auf anderen Wegen im Körper nach oben transportiert.
Unser Ziel ist es aber nicht, einen genitalen Orgasmus ohne Ejakulation zu
haben. Das ist extrem schwer zu erreichen, und wenn wir es anstreben, werden
wir auf dem Weg dorthin viel Sperma verlieren. Für unsere spirituelle
Entwicklung ist das sowieso nicht hilfreich. Eine lange vororgasmische
Kultivierung hingegen schon, und das ist es, was wir wollen. Wir wollen in
sexuellen Beziehungen die Treppe zum Himmel erklimmen und nicht sehen, wie
viele genitale Orgasmen wir haben können, ohne zu ejakulieren.
Und jetzt kommt der Clou. Einer der Wege, den das Sperma auf dem Weg nach
oben im Körper nimmt, ist die Blase. Das bedeutet nicht, dass wir
absichtlich blockieren, um Sperma in unsere Blase zu bekommen. Das wird uns
nicht helfen, denn die Blase muss erst in ihre höhere spirituelle Funktion
aufsteigen. Mit der Zeit steigt der Samen automatisch in die Blase auf, ohne
dass wir ihn blockieren müssen, und sogar ohne absichtliche Kultivierung der
sexuellen Energie. Siehst du, wie trickreich die biologische Veränderung
ist? Bei fortgeschrittenen Yogis steigt der Samen ständig in ihrem Körper
auf und er gelangt dabei auch immer durch die Blase nach oben, wenn auch
nicht in den Mengen wie in der anfänglichen Phase des Blockierens, von der
du sprichst. Zum Glück müssen wir uns in der Praxis nicht so
viele Gedanken darüber machen, denn die Biologie ändert sich automatisch,
wenn wir fortgeschrittene Yogapraktiken machen, einschließlich tantrischem
Sex, wenn wir in sexuellen Beziehungen sind. Das Blockieren fängt
also ziemlich klobig an (du hast mich das schon mal über andere Praktiken
sagen hören, nicht wahr?) und verfeinert sich mit der Zeit. Die Verfeinerung
findet in zwei Bereichen statt: Erstens: Wenn wir immer besser in der Lage
sind, vor dem Orgasmus zu bleiben, brauchen wir immer weniger zu blockieren.
Zweitens: Wenn wir dann doch blockieren, wird es mit der Zeit immer weniger
zu blockieren geben, weil wir die Ejakulation immer besser kontrollieren
können, je weiter sich unsere sexuelle Funktion entwickelt.
Interessanterweise gibt es einen analogen Prozess, der bei der Frau abläuft,
auch wenn er bisher nicht so offensichtlich war wie bei einem Mann. Die Frau
hat eine Art Prostata, die sich direkt vor der Innenseite ihrer Yoni
befindet. Sie wird durch den sogenannten G-Punkt stimuliert. Diese Drüse
setzt bei extremer Erregung eine milchige Substanz frei, die dem Sperma
ähnelt und durch die Harnröhre ejakuliert werden kann. Die "weibliche
Ejakulation" ist in den letzten Jahren zu einem heißen Thema geworden, ein
Initiationsritus für viele Frauen, die sexuelle Freiheit einfordern. Welche
Rolle sie bei der Fortpflanzung spielt, ist schwer zu sagen. Der Grund,
warum es hier erwähnt wird, ist, dass die Blase der Frau offenbar eine
ähnliche spirituelle Biologie hat wie die des Mannes. Auch wenn es
unwahrscheinlich ist, dass eine Frau eine Blockade wie ein Mann vornehmen
muss, sind die gleichen biologischen Komponenten vorhanden. Natürlich hat
die Frau auch noch andere sexuelle Komponenten, die zum spirituellen
Funktionieren von Sex gehören, also können wir den Vergleich nicht zu weit
treiben. Vive la difference! Bei beiden Geschlechtern kommt es
mit fortgeschrittenen Yogapraktiken zu einer beschleunigten spirituellen
Entwicklung mit verschiedenen Stufen auf dem Weg dorthin. Der
Guru ist in dir.
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