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Fortgeschrittene Yogapraktiken Haupt-Lektionen
Lektion 240 - Über das eigene höchste Ideal Von: Yogani
Datum: Dienstag 28.12.2004 - 21:56 Uhr Neue Besucher:
Es wird empfohlen, das Archiv von Anfang an zu lesen, da die vorherigen
Lektionen Voraussetzung für diese Lektion sind. Die erste Lektion lautet: "Warum
diese Erörterung?" F: Sollte man Yoga nur praktizieren, wenn man die
Sehnsucht nach Erleuchtung hat? Erleuchtung ist für einen Laien im
alltäglichen Leben sicherlich schwer zu verstehen. Vielleicht entwickelt
sich mit fortschreitender Yogapraktik auch mehr Verständnis dafür und auch
die Sehnsucht, sie zu erreichen. Aber jeder wird ein Leben mit einem
gesunden Körper und einem friedlichen Geist führen wollen. Kann man Yoga
praktizieren, wenn man nicht die Sehnsucht hat, "erleuchtet" zu werden? Ein Schüler will den Druck der täglichen Verpflichtungen erfolgreich
bewältigen und in seinen akademischen Leistungen Fortschritte machen und
sein unmittelbares Anliegen ist nicht die Erleuchtung - vielleicht ist er
sich nicht einmal bewusst, dass es so etwas gibt. Kann er Yoga nicht einfach
dazu nutzen, einen gesunden Körper und Geist zu entwickeln? Kann man sein
höchstes Ideal in einem glücklichen Leben mit einem gesunden Körper und
einem friedlichen Geist sehen, statt in der Erleuchtung? Kann man Yoga nur
dafür praktizieren, es als höchstes Ideal ansehen und sich dabei der Hingabe
nach Erleuchtung auch nicht widersetzen, wenn sie sich entwickeln sollte? A: Ja, jeder Grund (Ideal) für die Praxis ist ein guter Grund. Das
Ergebnis wird dasselbe sein - Reinigung und Öffnung des Nervensystems, und
das bringt viele praktische Vorteile mit sich. Alles, was nötig ist, ist die
Sehnsucht, etwas zu erreichen, bei dem wir glauben, dass Yoga helfen kann.
Dann kann die tägliche Praxis aufrechterhalten werden. Mit Praktiken wie
der Tiefenmeditation und der Spinalatmung (Pranayama) öffnet sich das
Nervensystem für das Licht im Inneren, und die Sehnsucht wird allmählich
davon gefärbt. Dann entwickelt sich Bhakti ganz natürlich zu einem
göttlicheren Verlangen. Das ist nichts, was wir erfinden können. Es
geschieht, wenn wir ein reineres Vehikel für die Glückseligkeit werden, die
in uns wohnt. Wir fangen dort an, wo wir sind, was auch immer
unsere Ambitionen sein mögen, und gehen von dort aus weiter. Wie du sagst,
gibt es viele Gründe, Yoga zu machen, abgesehen vom ultimativen Ziel der
Erleuchtung. Heilige streben in der Tat überhaupt nicht nach Erleuchtung.
Sie sehnen sich ständig nach der Vereinigung mit ihrem göttlichen Geliebten!
Der Schüler sehnt sich nach einem Abschluss, und wir anderen sehnen uns nach
guter Gesundheit und Erfolg in unserem Alltag. All das sind gute Gründe,
Yogapraktiken zu machen. Jeder hat sein eigenes Ideal, das als
Inspiration für Yoga dienen kann. Wenn das Ideal erfüllt ist, ist die
Erleuchtung das Nebenprodukt. Wir müssen nicht einmal wissen, was
Erleuchtung ist. Mit der Praxis wird sie kommen - mehr und mehr innerer
Frieden, Kreativität und Glück. Der Guru ist in dir.
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