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Fortgeschrittene Yogapraktiken
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Lektion 19 - Welcher Tradition soll ich folgen?

Von: Yogani
Datum: Freitag 28.11.2003 - 18:08 Uhr

Neue Besucher: Es wird empfohlen, das Archiv von Anfang an zu lesen, da die vorangegangenen Lektionen Voraussetzung für diese Lektion sind. Die erste Lektion lautet: "Warum diese Diskussion?"

F: Ich praktiziere seit fünf Jahren Yoga und Meditation (eine andere Art) und ich bin mir nicht sicher, wie es weitergehen soll. Deine Meditation ist sehr gut. Das habe ich sofort gespürt. Ich dürfte eigentlich gar nicht hier sein, denn die Tradition, der ich folge, verbietet das Erlernen fremder Praktiken. Was soll ich tun?

A: Wie bereits auf der Einführungsseite erwähnt, wird in dieser Erörterung nicht für eine bestimmte sektenähnliche Ansicht geworben. Sie wendet sich auch nicht gegen Traditionen, die an den Lehren eines bestimmten Individuums oder einer bestimmten Linie von Lehrern festhalten. Alles hat seinen Zweck. Es liegt an jedem Einzelnen, die Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze abzuwägen und sorgfältig den Weg zu wählen, der die besten Ergebnisse zu bringen verspricht. Jeder Mensch ist anders. Gleichzeitig hat jeder das gleiche Potenzial, denn wir sind alle aus dem gleichen göttlichen Faden gesponnen - dem reinen, stillen Glückseligkeitsbewusstsein. Wenn wir täglich damit in Berührung kommen und es mit immer kraftvolleren Mitteln kultivieren, können wir es nicht verfehlen.

Wenn dein Weg dir gut tut, bleib dabei. Wenn du mit der Zeit Erfüllung findest, bist du am richtigen Ort. Wenn dir deine Tradition jedoch größtenteils gute Dienste leistet, dir aber etwas zu fehlen scheint, finde den Mut und die Flexibilität, das Fehlende zu ergänzen. Letztendlich bist du es, der das Glückseligkeitsbewusstsein aus eigener Kraft durch Hingabe und die Anwendung der umfassendsten Praktiken, die du finden kannst, entfalten wird. Diese Sichtweise mag den Traditionen widersprechen, die darauf bestehen, dass wir das Heil nur auf ihre Weise erreichen können. Kann sein, aber dieser Ansatz verschließt auch die Tür für weitere Untersuchungen und wissenschaftliche Erforschung der Praktiken zur spirituellen Transformation des Menschen. Die Methoden der westlichen Wissenschaft können in dieser Hinsicht viel bieten - hochgradig vernetzte und gemeinschaftliche Ansätze zur Entdeckung und Anwendung von Wissen. Der Erfolg der westlichen Wissenschaft in vielen Bereichen ist erstaunlich. Es ist an der Zeit, diese Methoden der Wissensentwicklung auch auf den Bereich des spirituellen Wissens anzuwenden.

Diese Erörterung ist das Ergebnis einer offenen Untersuchung vieler fortgeschrittener Yogapraktiken über einen langen Zeitraum hinweg. Das Ergebnis dieser Reise ist ein ganzheitliches System von Praktiken. Wenn etwas dabei ist, das deinen Fortschritt fördert, ist das gut. Wenn es aber gleichzeitig zu Reibungen mit deiner derzeitigen Tradition führt, musst du das selbst klären. Letztlich liegt die Antwort in dir selbst. Folge deinem Herzen. Der potenzielle Konflikt ist keine schlechte Sache. Er wird deine Entschlossenheit auf die Probe stellen und dabei helfen, dich zur Wahrheit zu führen.

Die altehrwürdigen spirituellen Traditionen sind von großem Wert. Doch die Zeiten ändern sich und wir erleben heute das Aufkommen offenerer Ansätze zur Untersuchung und Anwendung spirituellen Wissens, die für weise spirituelle Praktizierende gut geeignet sind. Letztlich wird dies tiefgreifende Auswirkungen auf die gesamte Menschheit haben. Veränderung liegt in der Luft, und das ist gut so.

Der Guru ist in dir.

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