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Fortgeschrittene Yogapraktiken Haupt-Lektionen
Lektion 244 - Für einen sanften Start in Meditation und Pranayama Von: Yogani Datum: Mittwoch 05.01.2005 - 16:30 Uhr
Neue Besucher: Es wird empfohlen, das Archiv von Anfang an zu lesen, da die
vorherigen Lektionen Voraussetzung für diese Lektion sind. Die erste Lektion
lautet: "Warum
diese Erörterung?" F1: Ich habe das Netz nach
vielen Informationen durchforstet und nach einem Weg, meine Hingabe an den
Einen zu beginnen. Irgendetwas in mir sagt mir immer wieder, dass ich viel
mehr zu tun habe als das, was ich in dieser von Maya bedeckten Welt tue. Ich
bin immer noch nicht in der Lage, in eine Routine für meine Meditation zu
verfallen, obwohl ich jeden Tag standhafter werde und versuche, so lange wie
möglich zu meditieren, sei es 5 Minuten oder 15 Minuten. Ich
stehe vor 2 sehr merkwürdigen Problemen und ich hoffe, du kannst mir dazu
einen Hinweis geben. Erstens: Wenn ich versuche zu meditieren, kann ich
meinen Damm nicht spüren und zweitens: Wenn ich versuche, mir vorzustellen,
wie mein Atem meine Wirbelsäule hinaufsteigt, merke ich, dass ich nur
irgendwie an meiner Wirbelsäule entlang gleite. Es ist eher so, als würde
mein Geist die Wirbelsäule nur überfliegen und ich kann mich nicht auf eine
langsame Bewegung entlang der Wirbelsäule konzentrieren. Auf dem Weg nach
unten reicht mein Blick nur bis zum Ende der Wirbelsäule und ich kann nicht
bis zum Damm hinuntergehen, weil ich ihn nicht spüre. Zweitens: Wann immer
ich mich zum Meditieren hinsetze, sei es bei der Spinalatmung oder einer
normalen Ham-Sah oder einer Meditation ohne Geist, wird mein Herzschlag sehr
schnell. Ich kann fast spüren, wie stark und regelmäßig es in jedem Teil
meines Körpers pocht. Meine Beine, die sich gerade in Siddhasana oder
Padmasana befinden, können das Pochen des Herzens in ihnen spüren. Was könnte falsch sein, oder ist das normal? Ich spüre überhaupt keine
Energie und frage mich, ob sie da ist oder nicht oder ob etwas mit mir nicht
stimmt. Meine Hingabe sagt mir, dass ich viel zu tun habe und dies der
richtige Zeitpunkt ist, aber mein Geist fragt mich ständig, ob alles in
Ordnung ist. Kannst du mir bitte dabei helfen? A1: Danke, dass
du schreibst und dich mitteilst. Es hört sich so an, als ob du
mit deiner Praxis durch "klobige" Anfangsphasen gehst. Als Erstes
solltest du dir zweimal täglich Zeit nehmen und dich darauf festlegen, deine
sitzende Praxis ein paar Monate lang zu üben, damit sie sich festigen kann.
Dann wird es leicht sein, eine regelmäßige Gewohnheit aufrechtzuerhalten. Als Nächstes solltest du, wenn du die AYP Lektionen befolgst,
zunächst eine einfache Mantra-Meditation machen, ohne den Schneidersitz, die
Spinalatmung oder irgendetwas anderes. Meditiere einfach sitzend in einer
bequemen Position. Es klingt, als würdest du dir zu viel auf einmal zumuten.
Mach einfach ein paar Wochen oder Monate lang die Tiefenmeditation und
schau, wie es läuft. Dein Puls sollte sich auf natürliche Weise beruhigen,
wenn du wie angeleitet meditierst und leichtgängig das Mantra benutzt, um
zur Stille von Geist und Körper zu gelangen (auch das Herz wird ruhig) -
lies die Serie der Lektionen über Meditation ab #13. Wenn du für
einige Wochen (oder Monate) eine beständige Meditationsroutine hast, kannst
du über gekreuzte Beine nachdenken. Dann, wenn dir das leicht fällt, kannst
du die Spinalatmung hinzufügen. Ein Schritt nach dem anderen, weißt du. Rom
wurde nicht an einem Tag erbaut. Wenn du in ein paar Monaten dazu kommst,
wird auch die Spinalatmung leicht sein. Keine Anstrengung oder Bewertung.
Einfach mit dem Atem auf und ab - es ist keine exakte Sache. Wenn das
Nervensystem beginnt, sich ein wenig zu reinigen, wird der Weg sehr einfach
und sanft werden. Es ist keine starke Konzentration nötig - intensive
Konzentration ist ein Hindernis für die natürliche Spinalatmung. Eine große
Anstrengung ist nicht nötig. Im Körper muss zu keinem Zeitpunkt etwas
"gefühlt" werden. Die Aufmerksamkeit geht einfach leichtgängig mit dem Atem
zwischen Stirn und Wurzel auf und ab, einfach so. Es ist keine monumentale
Aufgabe. Wenn wir abdriften, kommen wir leichtgängig wieder darauf zurück.
Das wird in den Lektionen behandelt. So kannst du Schritt für
Schritt durch alle Praktiken gehen. Es wird Monate dauern (mindestens), um
jede Praxis zu verinnerlichen, also wird es eine lange Zeit dauern, bis du
mit allem vertraut bist. Es ist alles für dich da, aber du musst Schritt für
Schritt vorgehen, sonst kann es chaotisch werden, so wie du es jetzt
erlebst. Energieerfahrungen sind kein Messkriterium für den
Erfolg von Meditation oder Pranayama. Tatsächlich sind sie meist eine
Ablenkung. Deshalb wird empfohlen, Energieerfahrungen vorerst zu vergessen -
sie werden dich bald genug ablenken, und dann geht es darum, sie
leichtgängig zu Gunsten der Praxis, die wir gerade machen, loszulassen. Das
wahrhaftigste Maß für die richtige Meditation und das richtige Pranayama
ist, wie wir uns danach bei unseren täglichen Aktivitäten fühlen. Wenn wir
uns erfrischt fühlen, mit mehr innerer Stabilität, Energie und Kreativität,
dann zeigt das, dass unsere Praxis richtig ist. Was auch immer in
der sitzenden Praxis geschieht, muss nicht als richtig oder falsch, würdig
oder unwürdig beurteilt werden. Wir folgen einfach der einfachen Prozedur
und das ist die richtige Praxis. Wenn wir in der Meditation merken, dass wir
nicht bei der Sache sind, kommen wir leichtgängig zum Mantra zurück. So ist
es bei allen Praktiken. Sich darüber aufzuregen ist nicht
erwünscht. Dies ist kein fundamentalistisches Yogasystem! Es ist
auch gut, sich auf eine Art von Praxis festzulegen und sie eine Zeit lang
täglich zu praktizieren. Wenn sie gut ist, dann vielleicht ein Leben lang.
Dann graben wir unseren Brunnen an einem Ort, anstatt überall kleine
unproduktive Löcher zu machen. Mit einem tiefen Brunnen sind wir sicher,
dass wir Wasser finden. Aus diesem Grund ist es ratsam, nur eine Art der
Meditation zu verwenden. Deine göttliche Sehnsucht ist sehr gut,
und sie wird dich weit bringen. Sei einfach geduldig und gehe einen Schritt
nach dem anderen. Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem gewählten
spirituellen Weg. Viel Spaß! F2: Vielen Dank für die Beantwortung
meiner Fragen. Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte ich also
zunächst nur still sitzen und meinen Geist auf das Pranava oder OM fixieren
und den Geist beruhigen. Sobald ich damit eine Zeit lang sitzen kann, wäre
ich bereit für die nächsten Schritte, die die Spinalatmung beinhalten.
"Yama (Zurückhaltung), Niyama (Achtsamkeit), Asana (Körperhaltung),
Pranayama (Regulierung des Atems), Pratyahara (Zurückhaltung der Sinne),
Dharana (fixierte Aufmerksamkeit), Dhyana (Meditation) und Samadhi
(vollkommene Konzentration) sind die acht Mittel, um Yoga zu erreichen." Das sagt Patanjali über Yoga und ich finde, dass alles, was du
sagst, damit in Einklang steht. Mein Geist kann das sehr deutlich sehen.
Selbst in meinem normalen Leben bin ich zurückhaltend, ruhig und gelassen.
Im hinteren Teil meines Geistes beobachte ich ständig, was ich tue, wie ein
stiller Zeuge. Ich kann auch wunderbar Emotionen verstehen und begreife, was
es mit Samskara und dieser materialistischen Welt auf sich hat. Es ist, als
ob ich sie durch einen verschwommenen Film betrachte. Ich bin mir aller
Dinge aus der Ferne bewusst, und wenn ich versuche, ein gedankenloser Geist
zu sein, neige ich dazu, sofort hineinzufallen, weil ich an die meisten
Dinge gar nicht denke, da sie mit der materiellen Natur zu tun haben. Ich
weiß nicht, ob ich mich verständlich ausdrücke. Die ganze Zeit denke ich
über den Herrn nach und doch lassen mich diese materiellen Bindungen
irgendwie nicht los. Ich weiß, dass es an der Zeit ist, tiefer in mich
hineinzuschauen, dann wird sich die Lösung von selbst ergeben. Danke, dass
du mich auf diesem Weg begleitest. Ich fühle mich jetzt viel wohler und du
hast die Dinge gesagt, die ich wissen und hören wollte. Es ist so, als hätte
der Guru in mir zu mir gesprochen und jetzt weiß ich, was ich tun muss. Ich
hoffe, ich habe in diesem Leben noch genug Zeit, um es hinüber zu schaffen… Om Tat Sat A2: Ja, die Empfehlung lautet, es langsam
anzugehen und einen Schritt nach dem anderen zu machen. OM ist
vielleicht nicht das beste Mantra, um es jetzt zu benutzen, da es das
Nervensystem aufreißen kann, wenn die vorausgehende Reinigung nicht
durchgeführt wird. Bei AYP beginnen wir mit dem Mantra "AYÄM" und nutzen es
auf die spezielle, einfache Art und Weise, die in den Lektionen besprochen
wurde - ohne intensive Konzentration. Später wird das OM in eine
Mantraerweiterung einbezogen. Im Themenindex auf der Website findest du
unter "Mantra" die entsprechenden Lektionen dazu. Deine innere
Stille ist gut. Du musst nur eine beständige Routine in der Praxis finden
und dann kannst du darauf aufbauen. Wenn du mehr innere Unruhe hast
(schneller Herzschlag, usw.), findest du in den Lektionen #160 und
#200
Erörterungen über den Umgang mit hoher Empfindlichkeit in der Meditation.
Wir alle müssen "Selbstabstimmung" lernen - wie wir unsere Praxis
entsprechend unserer Erfahrungen regulieren können. Du findest viele
Lektionen zum Thema "Selbstabstimmung" auch im Themenindex. Ja,
es ist deine Zeit und du kannst mit einer guten täglichen Übungsroutine
schnell vorankommen. Es ist eine Ehre, dich hier zu haben. Der
Guru ist in dir.
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