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Lektion 163 - Erhabene Klarheit

Von: Yogani
Datum: Montag 12.04.2004 - 16:21 Uhr

Neue Besucher: Es wird empfohlen, das Archiv von Anfang an zu lesen, da die vorherigen Lektionen Voraussetzung für diese Lektion sind. Die erste Lektion lautet: "Warum diese Erörterung?"

F: Als ich die Frage der Person gelesen habe, die begonnen hat, die Musik auf eine andere Art und Weise zu hören, mit mehr Klarheit, mehr Tiefe, konnte ich es irgendwie nachempfinden. Heute ist mein 10. Tag der Meditation und am Abend, als ich meinen Spaziergang machte, spürte ich ein anderes Gefühl. Es war keine Freude oder Ekstase oder ein Impuls der Lust. Es war etwas Tieferes ... Erhabenes ... Tiefes ... wie die Erinnerungen an unsere Kindheit. Dann gab es für einige Zeit einen anhaltenden Schmerz, der allmählich verschwand. Dann begann der Geist wieder zu fließen, mit enormer Klarheit und Schärfe. Ich hatte noch nie so eine Erfahrung gemacht und war extrem aufgeregt und wollte das mit jemandem teilen. Sind solche Reaktionen normal, sollte man sie erwarten?

A: Danke, dass du mir schreibst und dich mitteilst.

Es ist eine klare Erfahrung des reinen Glückseligkeitsbewusstseins, die du in den ersten Tagen deiner Meditation beschreibst. Sehr schön. Das kann jedem zu jeder Zeit auf dem Weg passieren. Das ist ganz normal. Dann können Blockaden auftauchen und es ist nicht mehr so klar, und auch das ist normal. So ist das nun mal. Das Licht ist immer noch da. Die Meditation bringt uns in die Stille und dort können wir solche Erfahrungen in der Praxis oder danach machen. Wenn sie passieren, ist das ein Beweis dafür, dass es etwas Wunderbares in uns gibt, das wir durch unsere tägliche spirituelle Praxis entfalten können.

Vielleicht haben wir am Anfang Klarheit, und dann ziehen die Wolken auf ihrem Weg nach draußen hindurch. Oder vielleicht sind wir von Anfang an wolkenverhangen und das Licht scheint später durch, manchmal alles auf einmal, oder nach und nach jeden Monat ein bisschen mehr. Es kann auf so viele Arten geschehen, je nachdem, wie sich Blockaden in unserem Nervensystem festgesetzt haben und gelöst werden. Eines ist sicher: Es wird geschehen, wenn wir unsere Übungen beibehalten. Mit der Zeit wird die innere Realität klar und glückselig, und wir akzeptieren es als normales Leben. Wenn wir dann gefragt werden, was wir von all der Dunkelheit in der Welt halten, können wir nur sagen: "Dunkelheit? Welche Dunkelheit? Ich sehe keine Dunkelheit. Nur das göttliche Licht überall, mit einem vorüberziehenden Schatten hier und da." Dann sind wir von großem Mitgefühl für alle erfüllt und tun alles, was wir können, um dem Licht zu helfen, durchzuscheinen und die verbleibende Dunkelheit aufzulösen. Auf diese Weise entfaltet sich dieses neue Zeitalter. Jeder hilft jedem anderen. Keiner meditiert nur für sich selbst. Alle Meditation dient der Erleuchtung aller.

Natürlich ist es sehr aufregend, wenn wir gleich zu Beginn einen solchen Einblick bekommen, wie du ihn beschreibst. Nutze ihn als Motivation, um regelmäßig zu üben. Wenn du einige Erwartungen an die Praxis hast (was in dieser Phase normal ist), favorisiere einfach weiterhin leichtgängig das Mantra in der Meditation, deine Spinalatmung im Pranayama und so weiter. Wenn wir uns an die geradlinigen Abläufe der Praxis halten, werden wir in unserem täglichen Leben immer mehr erhabene Gefühle und Klarheit erlangen.

Wir alle haben dieses Schicksal in unser Nervensystem eingebaut. Keiner ist eine Ausnahme. Es geht nur darum, den Hausputz so lange zu machen, wie es nötig ist, um das göttliche Licht, das immer von innen heraus leuchtet, zu enthüllen. Unsere wesentliche Natur ist reines Glückseligkeitsbewusstsein, unbeschreiblich. Du hast uns heute gezeigt, dass das wahr ist.

Der Guru ist in dir. 

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