|
Fortgeschrittene Yogapraktiken Haupt-Lektionen
Lektion 145 - Übertreibung bei Asanas Von: Yogani Datum:
Donnerstag 18.03.2004 - 10:54 Uhr Neue Besucher: Es wird
empfohlen, das Archiv von Anfang an zu lesen, da die vorherigen Lektionen
Voraussetzung für diese Lektion sind. Die erste Lektion lautet: "Warum diese
Erörterung?" F1: Nach jahrelangem Herumprobieren
habe ich angefangen, ernsthaft Yoga und Meditation zu praktizieren (seit
etwa einem Jahr). In einer Yogastunde, die ich kürzlich besucht habe,
haben wir 85 Minuten lang Asanas geübt und dann eine kurze Pause gemacht,
bevor wir mit Pranayama fortfuhren. Während der Pause wurde ich von meinen
Gefühlen überwältigt, zitterte, konnte nicht sprechen und keinen
Augenkontakt herstellen. Als wir mit Pranayama weitermachten, liefen mir die
Tränen übers Gesicht. Es sind schon einige Tage vergangen und ich bin immer
noch (ungewohnt) emotional. Es schmerzt so sehr, dass ich mit dem Yoga
aufhören möchte, aber ich weiß, dass ich weitermachen muss, dass ich kurz
vor einem Durchbruch stehe. Es fühlt sich an, als wäre meine Brust
aufgerissen und mein Herz entblößt worden. Das Gegenteil der Glückseligkeit,
die ich gesucht habe. Ich bin traurig über den Tod meines Vaters, aber
dieser Herzschmerz scheint direkt durch meine Yogapraktik verursacht worden
zu sein. Ich danke dir für jeden Einblick, den du mir gewährst.
A1: Danke, für deine Zeilen und dein Mitteilen. Es tut mir leid
zu hören, dass du einige Schwierigkeiten hast. Es hört sich so an, als
hättest du es mit den Übungen übertrieben - 85 Minuten sind eine Menge
Asana-Zeit, vor allem, wenn du sie nicht schrittweise über einen längeren
Zeitraum als regelmäßige tägliche Routine aufgebaut hast. Wenn du
es nicht übertrieben hast, dann hast du dich am Ende deiner Routine
vielleicht nicht lange genug ausgeruht und etwas ist aus dem Gleichgewicht
geraten, weil du zu früh aufgestanden bist, anstatt es während der Übungen
und in der Pause gehen zu lassen. Es könnte auch an der Mischung
deiner Praktiken liegen. Körperliche Hatha-Methoden sind berüchtigt dafür,
dass sie gefährlich sind, wenn sie im Übermaß praktiziert werden. Viel
besser ist es, sie in Maßen mit den globalen Reinigungspraktiken der
Tiefenmeditation und Spinalatmung zu kombinieren. Das ist der Ansatz in den
Lektionen. Ein flexibler Richtwert sind 10 Minuten Asanas, 10 Minuten
Pranayama und 20 Minuten Meditation, zweimal am Tag, ohne zusätzliche
Übungen wie Kumbhaka und andere Praktiken, die wir später noch erörtern
werden. Die Zeiten können je nach Selbstabstimmung nach oben oder unten
angepasst werden. Wie auch immer, nichts davon wird dir helfen,
dich jetzt besser zu fühlen. Es sind nur Ratschläge für die Zukunft. Sei für
den Moment einfach nur nett zu dir selbst. Halte dich mit deinen Übungen
zurück, bis dein Herz geheilt ist. Aber gib nicht auf. Leichte Spinalatmung
und Tiefenmeditation könnten dir helfen. Mach ein paar lange Spaziergänge.
Du wirst heilen, und vielleicht kannst du in Zukunft deine Praktiken
moderater und ausgewogener gestalten. Yoga ist eine kraftvolle Sache und
funktioniert gut, wenn man es in der richtigen Dosierung macht. Zu viel in
der falschen Kombination kann zu Problemen führen - zu viel Reinigung zu
schnell. Es ist nur eine Frage der Schulung und der vernünftigen
Selbstabstimmung entsprechend den Erfahrungen. Ich wünsche dir
Heilung und weiteren Fortschritt auf deinem gewählten Weg. F2:
Danke für deine aufmerksame Antwort. Ich gebe zu, dass ich kein gemäßigter
Mensch bin und es wahrscheinlich mit den Asanas übertreibe. In diesem Kurs
waren viele fortgeschrittene Menschen, darunter auch professionelle
Yogalehrer. Meine Sehnsucht nach Fortschritt übersteigt meine
Fähigkeiten/Erfahrungen. Ich werde mich in Gewaltlosigkeit mir selbst
gegenüber üben und mich auf Meditation und Spinalatmung konzentrieren. Ich habe deine Beiträge als aufschlussreich und nützlich für mein
tägliches Leben empfunden. Danke, dass du sie mit mir und anderen teilst. A2: Die Sehnsucht ist gut. Sie (Bhakti) treibt die Praxis an.
Natürlich ist die Tendenz, es zu übertreiben, eine Gefahr. Wenn du die
Lektionen durchgehst, wirst du in den Fragen und Antworten viele Situationen
sehen, die dem, was du erlebt hast, sehr ähnlich sind. Bei der
Selbstabstimmung gibt es viele Nuancen. Mit ständiger Bhakti/Sehnsucht und
kluger Selbstabstimmung kannst du es nicht verfehlen. Ich wünsche dir viel
Erfolg. Der Guru ist in dir.
Vorherige | Nächste
|